Einfach mehr Kultur erleben. Mit dem Kulturservice der TheaterGemeinde Berlin

Kundenservice Mo bis Fr 10–17 Uhr

030 21 29 63 00

Tanz im August

Veranstaltungstipp

Höhepunkte beim Tanz im August-Festival

Auch 2011 bietet die TheaterGemeinde wieder Karten für das Tanz im August-Festival an. Auf drei Produktionen soll hier besonders verwiesen werden. Die 1940 geborene New Yorkerin Lucinda Childs ist eine Legende des Postmodernen oder Minimal Dance. Sie baut komplexe Choreographien aus einfachen Bewegungsmustern, die, um kleine Variationen und Verzierungen erweitert, endlos wiederholt werden: vorwärts, rückwärts, in ihre Bestandteile zerlegt und neu wieder zusammengebaut. In Bob Wilsons und Philip Glass’ „Einstein on the Beach“ tanzte sie das Solo. Ihr 60-Minüter „Dance“ entstand 1979 für neun weiß gekleidete Tänzer. Der amerikanische Konzept-Künstler Sol LeWitt filmte die Choreographie und Phil Glass komponierte eine Musik für diesen Film. 30 Jahre später führt Childs in ihrem Revival von „Dance“ die drei Elemente zusammen. Die Tänzer tanzen hinter einer Leinwand, auf die der Film der Aufführung von damals projiziert wird. Eine Reflexion über die Unwiederholbarkeit des Vergangenen.

Die kanadische Truppe La La La Human Steps ist berühmt für ihren Hochgeschwindigkeitstanz und blitzschnell sich drehende Ballerinen. Für seine jüngste Choreographie ließ Édouard Lock den britischen Minimalisten Gavin Bryars die Geschlechterkämpfe zweier Barockopern, Purcells „Dido and Æneas“ und Glucks „Orfeo ed Euridice“, eindampfen. Visuell wird die neobarocke Musikparaphrase in eine fieberhafte Tanzkomposition für zwölf Tänzerinnen und Tänzer übersetzt, die von gleißenden Lichtkegeln über die Bühne gepeitscht werden. Die Musik für Klaviertrio und Saxophon wird live gespielt. Die namenlose Produktion gilt schon heute als Locks beste Arbeit.

Brilliant Corners, die neueste Arbeit des in Frankreich lebenden Israelis Emanuel Gat, spiegelt in Kostüm und Bewegung das Lebensgefühl der heute 20- bis 30-Jährigen. Auf einem hell ausgeleuchteten Viereck lässt Gat zehn TänzerInnen simultan Bewegungsmuster ausführen. Frontal betrachtet ergeben sie ein Netz aus Beziehungen und Energielinien. Boris Kehrmann