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Cabaret

Veranstaltungstipp

Es gibt Hits, die einem bei aller Liebe irgendwann zum Hals raushängen. Und es gibt „Cabaret“, das Berlin-Musical. Das Stück mit Musik von John Kander und Liedtexten von Fred Ebb hat schon mehr für das Image der Hauptstadt als lasterhafte Partymetropole geleistet als das Berghain. Auch wenn’s zu Zeiten der Weimarer Republik spielt. In der furiosen Inszenierung von Vincent Paterson – die erstmals 2004 in der Bar jeder Vernunft über die Bühne ging – sprüht die Geschichte vor Sexyness, Frivolität und Vaudeville-Esprit. Seit einigen Jahren erfreut sie in einer umbesetzten Version mit schöner Regelmäßigkeit die Musicalfreunde im Tipi am Kanzleramt. So auch in diesem Sommer. Der Kit-Kat-Club öffnet wieder seine Pforten, Sally Bowles (Sophie Berner) schmettert ihr „Life is a Cabaret“ und der Conférencier (Michael Kargus) charmiert seine schrägen Anzüglichkeiten ins Publikum („Ziemlich heiß hier, oder? Da sehnt man sich doch nach was Feuchtem, Erfrischendem“). Und natürlich macht sich der amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw (Jens Schnarre) auf die Reise nach Berlin, wo er das Gogo-Girl Sally trifft und mit ihr in die Pension der ältlichen Wirtin Fräulein Schneider (Maren Kroymann) zieht. Die wiederum wird vom Herrn Schultz (Peter Kock) umworben, der  nicht nur formvollendeter Gentleman, sondern auch Jude ist – weswegen die Verlobung platzt. Der Ungeist der Nazis hat nicht nur in Gestalt des bissigen Pensionsbewohners Ernst Ludwig (Thorsten Stoll) längst Einzug gehalten hinter den Kulissen der Glitter- und Glamour-Welt. Die Geschichte basiert ja auf dem Stück „I Am a Camera“ von John van Druten, der sich wiederum zwei Romane von Christopher Isherwood als Vorlage genommen hat. Und sie funktioniert noch heute so gut wie zur Uraufführungszeit 1966. Im Tipi ist das nicht zuletzt der Kit-Kat-Band unter Adam Benzwi zu verdanken, die ohne Broadway-Pomp die berühmten Nummern belebt. Wie den Song, den sich all jene zu Herzen nehmen können, die Patersons Inszenierung noch nicht gesehen haben: „Maybe this time“?

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