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Foto: Volker Kreidler
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Neuer Konzertsaal für Berlin

Veranstaltungstipp

Hamburg strahlt, die Elbphilharmonie ist eröffnet – und Berlin? Muss sich jetzt wegducken? Ach was. Erstens liegt das den Berlinern nicht, und zweitens gibt es keinen Grund dafür: Nicht nur haben wir hier schon viel länger, seit über 50 Jahren nämlich, eine architektonisch wegweisende Philharmonie und ein zweites großes Konzerthaus am Gendarmenmarkt plus vieler weiterer toller, inspirierender Säle und Locations für klassische Musik. Im März kommt eine weitere, brandneue Spielstätte mit 600 Plätzen hinzu. Dann eröffnet nämlich der Pierre Boulez Saal neben der Staatsoper, die selbst im Oktober wieder in ihr angestammtes Domizil Unter den Linden ziehen will. Nimmt man es ganz genau, ist der Saal sogar schon eröffnet. Bei der Einweihung der Barenboim-Said-Akademie am 8. Dezember 2016 gaben nämlich Daniel Barenboim und das West Eastern Divan Orchestra hier ein spontanes Konzert.

Früher befand sich an dieser Stelle das Magazin der Staatsoper. Die mit Bundeshilfe geschaffene Akademie ist eine Musikhochschule, an der Barenboim das „denkende Ohr“ lehren möchte. 100 Stipendiaten aus Ländern des Nahen Ostens studieren hier. Der von Frank Gehry entworfene Saal mit ovaler Grundform trägt den Namen des im Januar 2016 verstorbenen Dirigenten und Komponisten Pierre Boulez. Intim soll es hier werden, kein Zuhörer mehr als wenige Meter von den Musikern entfernt sein. Je nach Veranstaltung lassen sich die blau-rot gemusterten Stühle, von denen keiner aussieht wie der andere, neu arrangieren. Logisch, dass das (offizielle) Eröffnungskonzert am 4. März mit Boulez’ Fanfare „Initiale“ beginnt. Neben Anna Prohaska treten auch Michael Barenboim und Karim Said auf. Er ist verwandt mit Edward Said, dem – neben Daniel Barenboim – zweiten Gründer des West Eastern Divan Orchestras. Und das ist erst der Anfang. Schwindelig kann einem werden, wenn man die Namen des ehrgeizigen März-Programm studiert: Radu Lupu, Christian Gerhaher, Lisa Batiashvili. Und natürlich Daniel Barenboim selbst, mit einem Zyklus sämtlicher Klaviersonaten Schuberts. Udo Badelt