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BKA feiert sein 25-Jahre-Jubiläum

Veranstaltungstipp

Am Anfang war die Berliner Kabarett Anstalt, kurz: BKA genannt, eine ziemlich alternative Sache. Lilo Wanders aus Hamburg trat in der ehemaligen „Dachluke“ gleich unterm Dach am Mehringdamm 34 auf. Schlingensief-Star Helge Schneider stellte seinen Wohnwagen neben der BKA-Zelt-Dependance ab, einer Art Gegen-Philharmonie auf dem Kulturforum am Potsdamer Platz, das kurz nach Maueröffnung noch nicht im Namen der Kultur so zugemauert oder -granitet war wie heute. Der 18-jährige Tim Fischer (Gott, wie süß!) wurde entdeckt, Rosenstolz, Sissi Perlinger, Ades Zabel, Gayle Tufts, Pigor & Eichhorn, Herrchens Frauchen... Matthias Frings kochte mit Biolek, Nina Hagen sang einmal pro Monat live, eine kabarettistische Vielflieger-Allianz wurde zwischen BKA und jener Stadt geschmiedet, wo man eine Mördergrube „Herz“ nennt: Wien, und um ein bißchen zu revoluzzen, fälschte das BKA BVG-Fahrscheine, die es gratis an seine Besucher verteilte.

Eine Insolvenz hat das BKA beinhart überlebt. (Fallen ist keine Schande, nur liegenbleiben.) Zahllose Ortswechsel auch. Die Zelt-Dependance wanderte vom Kulturforum zur Schlossbrache („Luftschloss“) und zum Ostbahnhof („Osterweiterung“), bis sich die BKA-Macher wieder auf das Kerngeschäft am Mehringdamm konzentrierten. 25 Jahre ist das BKA jetzt jung. Jubel, Trubel, Jubiläum. Und alle, alle feiern mit. Vom 18. August bis zum 17. September gibt es darum ein Familientreffen der Kleinkunstszene. Von den Onkels und Omas, die schon damals dazugehörten oder sich zugehörig fühlten, bis zu den Kücken und Kückinnen, die die Eierschalen gerade abstreifen, gibt sich tout Berlin und Umgebung abend für abend die Klinke in die Hand. Wer wissen will, was mal angesagt war, angesagt ist oder sein wird, sollte sich also auf nach Kreuzberg-West machen. Von Desiree Nick und Georgette Dee bis Theatersport und Kindertheater, von der Hardcore-Musik-Avantgarde (kratz kratz) bis zum Pop-Literaten Wladimir Kaminer (bum bum) ist alles dabei. Wundertüte auf. Hereinspaziert. Boris Kehrmann