Einfach mehr Kultur erleben. Mit dem Kulturservice der TheaterGemeinde Berlin

Kundenservice Mo bis Fr 10–16 Uhr

030 21 29 63 00

Patisserie. Boutique à Montrouge (Konditorei. Geschäft in Montrouge), um 1930 Architekt Henry Delacroix In: Boutiques, Paris 1930,Hg. Henry Delacroix / Éditions de S. de Bonadona, Paris Sammlung Lucius
Patisserie. Boutique à Montrouge (Konditorei. Geschäft in Montrouge), um 1930 Architekt Henry Delacroix In: Boutiques, Paris 1930,Hg. Henry Delacroix / Éditions de S. de Bonadona, Paris Sammlung Lucius
Museen

Glamour und Geometrie. Art Déco in der Illustration. Blackbox #17

BRÖHAN MUSEUM

Ausstellung vom 20. November 2025 bis 26. April 2026 

Eröffnung: 19. November 2025, 18 Uhr 

Paris, 1925: Die Exposition internationale des arts décoratifs et industriels modernes feiert den Triumph einer neuen Ästhetik. Rund 15.000 Aussteller aus 18 Nationen präsentieren auf dieser Weltausstellung des Kunstgewerbes das, was später als Art Déco in die Designgeschichte eingehen sollte – ein Stil, dessen Name sich erst rückblickend aus dem Titel der Schau ableitete. Hundert Jahre später nimmt das Bröhan Museum dieses Jubiläum zum Anlass, den Blick erneut auf die ebenso exzentrische wie elegante Formensprache des Art Déco zu richten. Bereits im Sommer wurde in der Dauerausstellung ein neuer Schwerpunkt eröffnet, der die Highlights der museumseigenen Sammlung in neuem Licht erscheinen lässt – mit Arbeiten von unter anderem Jacques-Émile Ruhlmann, Süe et Mare, Jean Puiforcat und Pierre Chareau. 

Doch der Glanz des Art Déco entfaltete sich nicht nur in Möbeln, Glas und Metall, sondern ebenso auf Papier: In Illustrationen für Zeitschriften und Werbung fand der Stil eine besonders schillernde Bühne. Diese grafischen Zeugnisse prägten das Bild der Moderne entscheidend – sie machten den Luxus der neuen Zeit sichtbar, multiplizierbar und massenwirksam. Dabei waren sie alles andere als trivial: Modezeitschriften jener Zeit waren kleine Kunstwerke, gedruckt auf edlem Papier und gefertigt im aufwendigen Au-Pochoir-Verfahren. Bei dieser Technik wird die Farbe von Hand mit farbgetränkten Tampons und feinen Schablonen aufgetragen – ein Prozess, der zarte, fast reliefartige Strukturen und zugleich eine intensive, leuchtende Farbigkeit hervorbringt. Das Verfahren war perfekt geeignet, um die Entwürfe der großen Couturiers und Couturières wie Paul Poiret, Jeanne Lanvin oder Madeleine Vionnet zu vervielfältigen, ohne ihnen etwas von ihrer Strahlkraft zu nehmen. Auch die renommierten Modehäuser ließen überaus aufwendige, häufig großformatige Luxuskataloge drucken – in Gold und Silber auf schwerem Büttenkarton. Solche exquisiten Druckerzeugnisse trugen maßgeblich dazu bei, den Glamour und die opulente Strahlkraft des Art Déco zu prägen. Neben der Mode wurde die Raumgestaltung zum bevorzugten Ausdrucksfeld von Stil und Individualität. Die kostbare Ausstattung der eigenen vier Wände bot Gelegenheit, Wohlstand und verfeinerten Geschmack zur Schau zu stellen. 

Die Ausstellung „Glamour und Geometrie“ widmet sich diesen außergewöhnlichen Druckerzeugnissen und eröffnet einen faszinierenden Blick auf die herausragende Illustrationskunst der Art-Déco-Zeit. Alle gezeigten Werke entstammen der einzigartigen Kollektion des Stuttgarter Sammlerehepaars Akka und Wulf D. von Lucius, die mit dieser Präsentation erstmals in Berlin zu sehen ist.

BRÖHAN MUSEUM
Schloßstraße 1a
14059 Berlin

Öffnungszeiten
Di - So 10 - 18 Uhr sowie an Feiertagen
(24.+31.12. + Pfingstmontag geschlossen)

KULTURplus Vorteil: 25% Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis (Sonderveranstaltungen ausgenommen)