
Aus nach 30 Jahren? Puppentheater-Museum Berlin muss schließen
Puppentheater-MuseumDie Neuköllner Kultureinrichtung lädt zu einem lauten Finale und hofft auf ein Wunder
Dem Puppentheater-Museum Berlin droht Ende April 2025 die Schließung, da der Verein aufgrund ausbleibender Fördergelder die Miete nicht mehr aufbringen kann. Um die Schließung doch noch abzuwenden, hofft der Verein Puppentheater-Museum Berlin e.V. nun auf Sponsoren und Kooperationen.
Die am 17. März 1995 gegründete Neuköllner Kultureinrichtung präsentiert in ihren Räumen an der Karl-Marx-Straße eine umfangreiche Puppensammlung von Nikolaus Hein. Außerdem bietet sie ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für Kinder und Erwachsene an. Bisher erhielt sie Förderung vom Bezirksamt Neukölln (Fachbereich Kultur). Ein großer Teil der künstlerischen und organisatorischen Arbeit wurde und wird ehrenamtlich erbracht.
Das Museum bietet ein kulturelles Angebot „zum Anfassen“, das Kindern und Erwachsenen auch jenseits von Sprachgrenzen zugänglich ist, als Bühne und Begegnungsort internationaler Künstler:innen und Treffpunkt für alle, leistet das Puppentheater-Museum Berlin einen wichtigen Beitrag zu Kultur, Bildung und sozialem Miteinander in Neukölln.
Nach den Schließungsphasen während der Covid-Pandemie konnte das kleine Museum die Besucher:innenzahlen auf mehrere Tausend im Jahr steigern und veranstaltet unzählige Puppentheateraufführungen, Mitmachführungen auch vormittags für Kitas und Schulklassen, Kindergeburtstage und Workshops für alle Altersgruppen. Doch mit den Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Führungen, Veranstaltungen und Puppenbau-Workshops kann die Miete für die Räumlichkeiten nicht dauerhaft gesichert werden.
Durch eine Crowdfunding-Aktion im vergangenen Jahr konnten zwar 20.000 € eingeworben werden, doch diese Summe reicht nicht, um die Existenz des Puppentheatermuseums langfristig zu sichern. Dafür ist ein Betrag von mindestens 200.000 € erforderlich, mit dem das Fortbestehen des Museums und Veranstaltungsbetriebs für weitere vier Jahre möglich wäre.
Daher lädt das Museum ein zu einem lauten Finale am 14. bis 16. März: In einem großen Spektakel zeigen Puppenspieler:innen und Musiker:innen ein letztes Mal in dieser Institution ihre Künste. Und zum Abschluss dieser Ära präsentieren die Künstler Uwe Framenau und Georg Jenisch ihre neue Produktion, inszenieren eine Figurentheater-Performance zu Shakespeares Sonetten (Premiere 28.3.25).
Der Termin ist bewusst gewählt und besonders tragisch, da dies gleichzeitig auch die Jubiläumsfeier zum 30. Jahrestag des Museums (nach der Gründung am 17. März 1995) darstellt.
Die Ausstellung mit Hunderten von Theaterpuppen (Marionetten, Stabpuppen, Masken u.a.) aus vielen Ländern und Epochen der Sammlung Nikolaus Hein ist bis zur Schließung zu den Öffnungszeiten zu besichtigen.
Puppentheater-Museum
Karl-Marx-Straße 135
12043 Berlin
Öffnungszeiten
Di–Fr 9–12 Uhr (für Gruppen nur mit Anmeldung)
Di–So 14–18 Uhr
KULTURplus Vorteil: 50% Prozent Ermäßigung auf Museumseintritt und Führungen, 20% Ermäßigung auf alle Aufführungen