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Foto: © Philipp Külker

Boulevard Berlin

Ein Jahrhundert Komödie am Kurfürstendamm

Foto: Joseph Schmidt, © Stadtmuseum Berlin

Fotoausstellung

18. Januar bis 27. Mai 2018

In der Komödie am Kurfürstendamm fiel im Mai 2018 der letzte Vorhang. Vor dem Abriss der beiden berühmten Boulevardtheater erinnerte eine einmalige Ausstellung an die glanzvolle, fast 100jährige Geschichte der Komödie. Rund 60 bisher unveröffentlichte Fotos aus dem Bestand der Stiftung Stadtmuseum Berlin konnten dank der Förderung der TheaterGemeinde Berlin dafür digitalisiert und restauriert werden.

Zu Beginn der 1920er Jahre versuchte Theaterdirektor Max Reinhardt eine neue intime Spielstätte für 500 Besucher:innen im prosperierenden Westen der Stadt zu finden. Dafür bot sich eine gute Gelegenheit am Kurfürstendamm 206, als der geplante Umbau des Gebäudes zu einem Filmtheater 1923 scheiterte.
Der beauftragte Architekt Oskar Kaufmann baute ein kleines, elegantes Saaltheater mit einem zweigeschossigen Logenkranz. Zugänglich war das Theater, obwohl im hinteren Teil des Gebäudekomplexes gelegen, durch einen imposanten Haupteingang vom Kurfürstendamm aus. Mit dem Namen des Hauses Komödie wurde sowohl das Programm verkündet als auch für die neue Unterhaltungsstätte geworben.

Die festliche Eröffnung im November 1924 mit Goldonis "Diener zweier Herren" war nicht nur ein großer künstlerischer Erfolg, sondern auch ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges. Reinhardt ließ den Theateraufführungen in den Nachtstunden zwischen elf und zwei Uhr noch Revuen folgen, die dem Haus ein großes Publikum brachten.
Seit 1934 leitete Hans Wölffer die Bühne, bis das Gebäude bei Luftangriffen 1943 beschädigt wurde.
Achim von Biel eröffnete bereits im März 1946 das wiederhergestellte Theater mit Schillers "Kabale und Liebe". 1951 konnte Hans Wölffer die Komödie erneut übernehmen und bot mit Stücken von Curt Goetz, Oscar Wilde und ab 1954 mit Musicalvorlagen Unterhaltungstheater mit literarischem Anspruch. Gemeinsam mit dem Theater am Kurfürstendamm entwickelten die Wölffers die Spielorte seit 1963 zu den bekanntesten Boulevardbühnen Berlins, die weit über die Stadt hinausstrahlten. Seit drei Generationen schreiben Hans, Jürgen, Christian und Martin Woelffer Berliner Theatergeschichte.

Diese Geschichte wird weitergeschrieben: Für eine Übergangszeit zogen die Bühnen in das traditionsreiche Schillertheater in der Bismarckstraße um. Im September 2018 wurde hier der Spielbetrieb aufgenommen. Am Kurfürstendamm entsteht derweil ein neues, stilvolles Theater, das speziell auf die Bedürfnisse des traditionsreichen Familienunternehmens zugeschnitten ist. Hier wird es dann in Zukunft wieder großstädtisches Unterhaltungstheater am schönsten Boulevard Berlins geben.

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Pressefotos


Eine Kooperation der TheaterGemeinde Berlin mit der Komödie am Kurfürstendamm und der Stiftung Stadtmuseum Berlin.